Gentoo VdrPVR350only
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Allgemein
Auf dieser Seite soll gezeigt werden, wie ein PVR350only System auf Gentoo (Kernel 2.6.x) aufgesetzt wird. Auf die Installation von Gentoo-Linux wird auf dieser Seite nicht weiter eingegangen, da hierfür eine hervorragende Anleitung auf Gentoo.org zu finden ist. http://www.gentoo.org/doc/de/handbook/handbook-x86.xml
Das Ziel ist VDR (PVR350only) mit folgenden Aufrufen zu installieren:
emerge lirc emerge ivtv emerge vdr emerge vdr-analogtv emerge vdr-pvr350
Anschließend noch ein paar Konfigurationsdatein anpassen, und fertig ...
Da leider nicht immer alles so läuft, wie man sich das vorstellt, soll dieser Artikel bei der Installation eines VDR-PVR350only Systems auf Gentoo helfen.
In diesem Artikel wurden folgende Versionen verwendet:
Hauptkomponenten
- Gentoo-Linux-2005.0
- Kernel-2.6.13 (sys-kernel/gentoo-sources-2.6.13-r3)
- IVTV-0.4.0 (media-tv/ivtv-0.4.0-r2)
- LIRC-0.7.0 (app-misc/lirc-0.7.0-r1)
- VDR-1.4.0 (media-video/vdr-1.4.0)
- AnalogTV-0.9.37 (media-plugins/vdr-analogtv-0.9.37)
- PVRinput-0.1.1 (media-plugins/vdr-pvrinput-0.1.1)
- PVR350-0.0.4pre1 (media-plugins/vdr-pvr350-0.0.4-pre1)
Hilfstools
- ffmpeg-0.4.9 (media-video/ffmpeg-0.4.9_p20050226-r3)
Kernel
An dieser Stelle wird davon ausgegangen, dass Sie ein fertiges Gentoo-System am laufen haben. Wollen Sie den neuesten Kernel verwenden, oder haben Sie noch nicht alle nötigen Module installiert, kommen Sie um eine Neukompilierung des Kernels nicht herum. Emergen Sie zunächst den aktuellsten Kernel:
- vanilla-sources (2.6.x)
- gentoo-sources (2.6.x mit Gentoo-Patchset)
In diesem Fall wird der Kernel mit den Gentoo-Patches verwendet
emerge gentoo-sources
Überprüfen Sie, ob der symbolische Link /usr/src/linux auf die gewünschte Kernel-Version zeigt:
ls -l /usr/src/linux
Wenn nicht setzen sie den Link neu:
rm /usr/src/linux ln -s /usr/src/linux-2.6.{x}-gentoo /usr/src/linux
Es steht Ihnen frei den Kernel mittels genkernel oder manuell zu übersetzen. Jedoch muss bei beiden Varianten die Kernel-Konfiguration angepasst werden. Geben sie also
emerge genkernel genkernel --menuconfig all
ein, falls Sie genkernel verwenden wollen, oder
cd /usr/src/linux make menuconfig make && make modules_install
um den Kernel par Hand zu kompilieren. Die Einstellungen, die Sie bei beiden Vorgehensweisen im Konfigurationsmenü machen müssen finden Sie im folgenden hier.
Kernel-EinstellungenLoadable module support ---> [*] Enable loadable module support [*] Module unloading [*] Forced module unloading [*] Automatic kernel module loading Device Drivers ---> I2C support ---> <M> I2C support <M> I2C device interface I2C Algorithms ---> [M] Bit banging Multimedia devices ---> <M> Video For Linux Video For Linux ---> <M> BT848 Video For Linux Graphics support ---> [*] Framebuffer Support
Vorbereitungen
todo: Overlay /opt/portage für eigene Ebuilds Um eigene Ebuilds erstellen und nutzen zu können, legt man ein sogenanntes Portage-Overlay an und trägt dieses in /etc/make.conf ein.
mkdir /opt/portage nano -w /etc/make.conf
Nun folgende Zeile eintragen und speichern:
PORTDIR_OVERLAY="/opt/portage"
Gentoo.de-Portage import
emerge gentoolkit-dev mkdir -p /usr/local/gentoo-de nano -w /etc/gensync/gentoo-de.syncsource
Eingabe von
id="gentoo-de" description="gentoo.de Portage Overlay" rsync="rsync://rsync.gentoo.de/gentoo-de-ebuilds" // Tragen Sie hier das oben erzeugte Verzeichnis ein overlay="/usr/local/gentoo-de"
Speichern und schließen. Nun ein weiteres Portage-Overlay in /etc/make.conf eintragen,
nano -w /etc/make.conf PORTDIR_OVERLAY="/opt/portage /usr/local/gentoo-de"
anschließend speichern und den neuen Portage-Tree mittels gensync importieren
gensync gentoo-de
Einige Ebuilds sind nicht als stable gekennzeichnet, bzw. sind maskiert. Um auch diese emergen zu können, muss man die entsprechenden Einträge in /etc/portage/packages.keywords und /etc/portage/packages.unmasked tätigen. Erstellen Sie die beiden Dateien und geben Sie Folgendes ein:
- packages.keywords
- packages.unmask
Es bietet sich außerdem an die USE-Flags in /etc/make.conf anzupassen. Wichtig ist v. a. der Eintrag lirc
USE="lirc java"
Dann emergen von
- config-kernel (nicht mehr im offiziellen Portage vertreten! (12.06.2005))
- ffmpeg
IVTV
Bei der Installation von IVTV helfen auch folgende Seiten:
http://www.ivtvdriver.org/index.php/Howto http://www.ivtvdriver.org/index.php/Howto:Gentoo
Vor einiger Zeit musste für die Installation des IVTV Treibers noch etwas Handarbeit angelegt werden. Seit der als stable gekennzeichneten Version 0.4.0 sollte die Installation ohne zusätzlichem Aufwand ablaufen. Es genügt also das einfache emergen des aktuellen ivtv-ebuilds (momentan ivtv-0.4.0-r2)
Falls noch nicht getan, den Kernel mittels config-kernel für Schreibzugriff freigeben.
config-kernel --allow-writable=yes
Jetzt IVTV und IVTV_PTUNE emergen.
emerge ivtv emerge ivtv-ptune
Erstellen Sie, falls nicht vorhanden, die Datei ivtv im Verzeichnis /etc/modules.d/
nano -w /etc/modules.d/ivtv
Tragen Sie nun folgende Zeilen in diese Datei ein und speichern Sie diese:
alias char-major-81 videodev alias char-major-81-0 ivtv
Anschließend führen Sie modules-update aus, um die Einstellungen in die modules.conf zu übernehmen. Ändern Sie keinesfall die modules.conf direkt, da ihre Änderungen sonst verloren gehen können.
modules-update
Ist alles gut gegangen, können Sie nun testen, ob ivtv korrekt funktioniert. Laden Sie das Modul ivtv und leiten Sie den Stream auf den TV-Out der Karte um.
modprobe ivtv cat /dev/video0 > /dev/video16
Auf dem Fernseher müsste nun Schnee zu sehen sein. Mittels ptune können Sie den Tuner nun auf eine Frequenz setzen.
./ivtvctl --set-input=4 --set-output=0 ptune.pl --freqtable pal-europe --list-channels ptune.pl -c E5 -f pal-europe
Danach müsste in diesem Beispiel der Fernsehsender Kanal5 zu sehen sein.
Damit die notwendigen Module beim booten automatisch geladen werden, müssen dann noch ivtv und ivtv-fb in die Datei /etc/modules.autoload.d/kernel-2.6 eingetragen werden.
echo -e "ivtv\nivtv-fb" >> /etc/modules.autoload.d/kernel-2.6
(Gilt bei mir für folgendes System: PPro 200, WinTV PVR-350, aktuelles Gentoo-System, Vanilla-Kernel 2.6.12, ivtv-0.3.6y, vdr-1.3.34)
LIRC
Lirc unterstützt direkt den IR-Empfänger der PVR350. Zum installieren von LIRC müssen wieder Schreibrechte auf den Kernel vorhanden sein. Einige Parameter für die korrekte Kompilierung werden in /etc/make.conf eingetragen:
config-kernel --allow-writable=yes (für neueste LIRC-Version evtl. nicht mehr nötig) echo LIRC_OPTS="--with-driver=hauppauge" >> /etc/make.conf emerge lirc
Nun wird die Datei /etc/modules.d/ivtv angepasst:
alias char-major-81 videodev alias char-major-81-0 ivtv alias char-major-61 lirc_i2c add above ivtv lirc_dev lirc_i2c
Anschließend wieder
modules-update
VDR
/etc/make.conf
VDR_OPTS="analogtv"
emerge vdr
Plugins
AnalogTV
Dieses Plugin ist bei einer PVR350only Konstruktion unbedingt erforderlich.
emerge vdr-analogtv
PVR350
Dieses Plugin ist bei einer PVR350only Konstruktion unbedingt erforderlich.
emerge vdr-pvr350
PVRINPUT
Dieses Plugin kann alternativ zu AnalogTV verwendet werden
emerge vdr-pvrinput
Konfiguration
- /etc/vdr/channels.conf
- /etc/vdr/setup.conf
Tools
hoerzu2vdr / epg4vdr
EPG-Daten via Internet für den VDR nutzbar machen. Benötigt java >= 1.4 (blackdown-jre)
Update:
Seit Februar 2005 scheint hoerzu2vdr keine Daten mehr zu bekommen. Laut einem Posting des Authors im Forum möchte man ab jetzt bitte epg4vdr nutzen Link. Es scheint das gleiche Programm nur mit der PIN-Abfrage zu sein, d.h. Java wird weiterhin benötigt.
Dafür benötigt man dann laut beiliegender README-Datei einen PIN, den man über eine eMail-Adresse (contact@epgdata.com) beantragen kann. Ein ebuild für epg4vdr gibt es zur Zeit noch nicht.
tvmovie2vdr
Eine zweite Alternative ist tvmovie2vdr. Ein passendes Ebuild dafür findet sich im Gentoo-de portage-overlay. Eine Freischaltung oder Anmeldung ist zur Zeit nicht erforderlich.
Links
- ivtv [1]
- lirc [2]
- Analogtv-plugin
- Pvr350-plugin
- HauppaugePVR
- Hoerzu2vdr