NVRAM WakeUp
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Autor
Sergei Haller (bistr-o-math)
Einleitung
NVRAM-Wakeup ist ein Programm, das dafür sorgt, dass ein Rechner zu einem bestimmten Zeitpunkt selbständig aus dem ausgeschalteten Zustand startet.
Dazu verwendet NVRAM-Wakeup die Fähigkeiten des BIOS, den Rechner mittels Echtzeituhr-Alarm (RTC RealTimeClock) automatisch zu starten. Diese Fähigkeit wird von den meisten Mainboards mit ATX-Formfaktor und auch einigen AT/BAT-Mainboards mit ATX-Buchse unterstützt. NVRAM-Wakeup hängt nicht vom VDR ab sondern ist ein eigenständiges Programm, kann aber sehr gut zum automatischen Starten des VDR-Rechners rechtzeitig zur nächsten Aufnahme benutzt werden. Im Normalfall wird es im Shutdown-Skript aufgerufen, welches den Zeitpunkt des nächsten Timers übergeben bekommt. NVRAM-Wakeup zieht von dieser Zeit dann noch einmal fünf Minuten ab (damit der Rechner zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits fertig gebootet hat und rund läuft) und schreibt den Aufwachzeitpunkt in den NVRAM.
Fünf Minuten nach erfolgter Aufnahme lässt VDR den Rechner automatisch herunterfahren, sofern keine Benutzeraktivität auftrat und kein weiterer Timer innerhalb der nächsten MinEventTimeout Minuten ("Mindest Event Pause") liegt. Während dieser fünf Minuten wird der Hinweis "Taste drücken um Shutdown abzubrechen" eingeblendet, um einem evtl. doch anwesenden oder hinzu kommenden Benutzer eine Abbruchmöglichkeit zu geben.
Der jeweils neueste Quelltext (und damit der aktuelle Stand was die Unterstützung von Mainboards angeht) kann von der Projektseite bezogen werden.
Liste funktionierender Mainboards
Man unterscheidet hier zwischen Mainboards, die einen Reboot benötigen und solchen, die keinen Reboot benötigen: Bei ersteren kann die neue Aufwach-Zeit im BIOS nur aktiviert werden, wenn sie nach dem Eintragen der Zeit nochmals bis zum Laden des Kernels gebootet werden. Letztere können nach dem Setzen der Zeit einfach per APM oder ACPI abgeschaltet werden.
Bei manchen Mainboards (z.B. EPIA M10000) muss im Bios "Instant Off" unter Power Management gewählt sein!
Eine Liste aller explizit von NVRAM-Wakeup unterstützter Mainboards findet sich [1] auf der Projektseite]: Von VDR Nutzern werden erfolgreich/nicht erfolgreich eingesetzt:
Mainboard | Reboot | Besonderheiten |
Abit KV7 | ja | Reboot nur ON_STAT notwendig |
Abit AV8 | ja | - |
ASRock K7VT4A+ | ja | - |
ASRock K7VM2 | ja | - |
ASRock K7S8X Rev. 3.0 | Ja | Bios V2.5 wird direkt erkannt, V2.6 nicht |
Asrock K8Upgrade-NF3 | nein | Bios Version 1.0 - 1.5 mit guess-helper (Chipsatz Auswahl: "v"). --directisa ist anzugeben |
Asrock K8NF4G-SATA2 Rev 1.0 | nein | Bios Version 1.70 mit guess-helper (Chipsatz Auswahl: "v"). --directisa ist anzugeben |
Asrock P4i65G | ja | mit --directisa, nvram-wakeup.conf mit guess-helper erstellt |
Asus A7V600-X | nein | ist jetzt im neuesten CVS enthalten (ist gleich wie A7V600) |
Asus A7v8x-x | nein | - |
Asus A7V8X | nein | ab Bios 1013 mit --iwname asus_a7v8x |
Asus M2NPV-VM | ja | - |
Asus P2B-F | ja | - |
Asus P3B-F | ja | mit --directisa. Außerdem darf hwclock beim Shutdown nur mit --directisa verwendet werden (Init-Skript hwclock.sh anpassen). |
Asus P4P800-VM | nein | - |
Asus P4PE | nein | - |
Asus P4S533-MX | nein | - |
ASUS P4S8L | ja | Bios Vers. 1005, wird von neuester NVRAM-Version automatisch erkannt. |
Asus P5A | nein | Kernel muss für 128 Bytes in NVRAM-Treiber gepatched sein. (oder seit Version 0.95 die --directisa Option benutzen) |
Asus TUSL2 | nein | Reboot unnötig. Ab c't VDRDevel 1.3.36 (=4.5) funktioniert alles mit Standardeinstellungen (Tipps hier) |
Asus TUSL2-C | ja | - |
DFI K6BV3+ | nein | BAT-Format mit ATX-Anschluss |
DFI Infinity NF4 Ultra-U | ja | eine funktionierende nvram-wakeup.config wurde mit guess-helper erstellt, und bereits an den Entwickler geschickt. |
Elitegroup K75SA | ja | benötigt die Option --directisa; es gibt mehrere, verschiedene BIOS-Versionen, die sich alle als 1.0 identifizieren - hier muss ggf. manuell die richtige Version gesucht werden (siehe Projektseite) |
Elitegroup KT600-A | nein | Konfiguration: [2] |
Elitegroup L7VMM2 | nein | benötigt die Option --directisa |
Epox 8KTA3+ Pro | ja | Reboot beim Statuswechsel (Enabled / Disabled) notwendig |
Gigabyte GA-5AX | ja | - |
Gigabyte GA-6WMMC7 | ja | - |
Gigabyte GA-7IX | ja | Zuverlässiger Slot-A-Dino, Reboot ON_ANY_CHANGE |
Gigabyte GA-K8NS-Ultra 939 | ja | Reboot immer notwendig, auch ohne Zeitänderung |
MSI 6701 entspricht Medion MD 5000 | ja | need_reboot=ON_ANY_CHANGE, addr_stat=0x32, shift_stat=1,addr_chk_l =0x6F, addr_chk_h=0x70 |
MSI 6156 | nein | MS-6156 (VT693). Funktioniert über directisa ohne Neustart |
MSI 6318 | ja | Guess-Helper erkennt das Board, allerdings nur mit BIOS Rev. 1.9 oder höher! Board aus Medion 2000 PC |
MSI 6340 | ja | Guess-Helper erkennt Board zuverlässig- Option "--directisa" ist anzugeben |
MSI 6723 | ja | Guess-Helper erkennt Board zuverlässig- Option "--directisa" ist anzugeben Board aus Digitainer von Medion |
MSI 694T Pro | nein | - |
MSI 6398E | ja | - |
MSI 6368 | ja | - |
MSI K8N Neo2 (MS-7025) | ja | Guess-Helper erkennt das Board, mit option "--directisa". Braucht leider nen Reboot, damit der Timer funktioniert. |
MSI KT6V (MS-7021) | ja | Guess-Helper erkennt das Board. Es geht sowohl mit als auch ohne "--directisa". Braucht leider nen Reboot, damit der Timer funktioniert. |
Shuttle SK21G | ja | Guess-Helper erkennt die Parameter nicht zuverlässig, Config-File hier |
Tekram P5M4-M Rev. 1.x | ja | Reboot nur ON_STAT notwendig. |
VIA EPIA VE5000 | - | NVRAM-WakeUp erkennt das Board nicht und kann die RTC-Parameter nicht ermitteln. Daher sollte set_timer verwendet/versucht werden (s. u.). |
VIA EPIA ML5000A | ja | - |
VIA EPIA ML8000A | nein | ohne --directisa Im Powermanagement "Instant Off" ausgewählt |
VIA EPIA ME6000 | ja | - |
VIA EPIA M10000B | ja | im Bios "Instant Off" unter Power Management wählen! Braucht "Reboot On_Any_Change", --directisa ist unnötig! |
VIA EPIA SP8000 | ja | Braucht "Reboot On_Any_Change" |
VIA EPIA SP13000 | ja | - |
VIA EPIA CN10000G | ja | Funktioniert mit --directisa, benötigt "need_reboot = ON_ANY_CHANGE" |
Für Boards, die nur Wake on Time (keinen Datumseintrag) unterstützen (z.B. ASUS A7N8X-Deluxe) gibt es eine Lösung: Wake on time
Wenn NVRAM nicht mit dem verwendeten Mainboard funktioniert, bleibt noch die Möglichkeit der Wakeup-Hardwarelösung.
Installation
Allgemein
- herunterladen
- auspacken
- README lesen
- folgendes ausfuehren:
make devices make make install man nvram-wakeup nvram-wakeup -D
- wenn man Glück hatte, war's das schon
- wenn das Board nicht unterstützt wird. Halb-automatisch anlernen:
- guess-helper ausführen. Das funktioniert so: VDR booten lassen, sich dann in der Console anmelden und einfach guess-helper eingeben. Return -> und der Anleitung folgen
- Mit der fast fertigen nvram-wakeup.conf die Anleitung aus README.reboot durchgehen um zu testen ob das Motherboard einen Reboot braucht.
Dieses dann in nvram-wakeup.conf eintragen.
- wenn die generierte nvram-wakeup.conf nicht funktioniert, auf VDR-Portal.de im NVRAM-Forum posten.
Distributionsspezifisch
Mit set_timer für problematische Boards
Falls nvram_wakeup das Mainboard nicht kennt und auch guess-helper.sh zur Parameter-Ermittung nicht weiter hilft gibt es noch ein Script, das im Paket NVRAM-Wakeup enthalten ist und welches immer zum Ziel führen sollte. Das Script heißt set_timer.
- Installation ist im Script selbst beschrieben siehe hier
Checkscript Beispiele
Im Head der vdrshutdown finden sich bereits ein paar Beispiele, dort ist folgende Variable anzupassen. (Bsp.)
CHECKSCRIPT=/usr/local/bin/checkscript.sh
Testen, ob die WakeUp-Daten (Tag, Zeit, WakeUp An/Aus) korrekt im BIOS gesetzt werden mit folgender Kommandozeileneingabe:
nvram-wakeup -s $((`date +%s` + 11 * 60))
Wenn nach dem Herunterfahren im BIOS Eintrag dann die Zeit des Eintragens +11 Minuten eingetragen ist, dann kann man den VDR ausmachen und warten, ob das System dann angeht.
Wenn dies geht, dann liegt der Fehler bei der Einbindung ins VDR.
Wenn er nicht angeht, liegt es evtl. am nicht erfolgten Reboot, den manche Boards, wieoben beschrieben erfordern. Man kann auch mal testen, ob das Board wenigstens angeht, wenn man von Hand im BIOS ein WakeUp-Event einträgt, ob er dann zur eingestellten Zeit angeht.
WakeUp nach einfachem Herunterfahren
Schaltet man den Computer nicht über die Fernbedienung oder aus dem VDR-Menü aus, wird mit obiger Variante nicht in den NVRAM geschrieben, da VDR dann das Shutdown-Skript nicht ausführt. Deswegen sollte man in diesem Fall den folgenden Befehl vor einem kill des VDR ausführen (in der Regel in /etc/init.d/vdr):
wakeup=$(svdrpsend.pl -d localhost NEXT abs|grep 250 |cut -f3 -d' '|tr -d '\r') nvram-wakeup -s ${wakeup:-0}
Bei ct'VDR in der Version 5.x muss der Eintrag so heißen:
PATH=/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin:/usr/lib/vdr/ wakeup=$(svdrpsend.pl -d localhost NEXT abs|grep 250 |cut -f3 -d' '|tr -d '\r') nvram-wakeup -s ${wakeup:-0}
Snapshot
svn co https://nvram-wakeup.svn.sourceforge.net/svnroot/nvram-wakeup nvram-wakeup